http://www.gastrofacts.ch/gastronomie.php?t=Das+Legionellen-Problem+ist+weiterhin+ein+Thema&read_article=4332
Giuseppe Mastrodomenico
Leiter Verkauf Schweiz
Franke Washroom Systems AG
giuseppe.mastrodomenico@franke.com
Giuseppe Mastrodomenico
Leiter Verkauf Schweiz
Franke Washroom Systems AG
giuseppe.mastrodomenico@franke.com
DAS LEGIONELLEN-PROBLEM IST WEITERHIN EIN THEMA
Die
Legionärskrankheit oder die Legionellose ist eine schwere Lungenentzündung, die
durch Bakterien der Gattung Legionella ausgelöst wird. Diese kommen
natürlicherweise in fast allen Wasserumgebungen vor, 10 % der Erkrankungsfälle
enden tödlich. In der Schweiz ist die Krankheit seit 1988 meldepflichtig,
jährlich werden dem Bundesamt für Gesundheit 190 bis 250 Fälle gemeldet.
Im Sommer 2013 untersuchte das Konsumentenmagazin K-Tipp die Wasserqualität in 40 Schweizer Hotels auf Legionellen. Mit dem Resultat, dass nur 15 getestete Hotels einwandfreies Wasser führten. In 13 Fällen wurde der Grenzwert teilweise massiv überschritten, mit dabei auch Vier- und Fünfsternehotels. Beim Spitzenreiter überstieg die Menge der Keimbildenden Einheiten (KBE) sogar das 73-Fache der Toleranzgrenze. Die Direktion des betroffenen Hotels konnte sich das Ergebnis nicht erklären. Auch andere Hotels mit zu hohen Legionellen- Werten zeigten sich überrascht vom Testresultat und leiteten umgehend Gegenmassnahmen ein. Für Privathaushalte sind Legionellen in der Regel keine Gefahr. Betroffen sind meist Nutzer von Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen, Spitäler und Heime, Hotels oder Bäderanlagen. Legionellen vermehren sich in stehendem, warmem Wasser zwischen 25 und 55° C. Dort finden diese Erreger ideale Bedingungen zum Überleben und zur Vermehrung. Potenzielle Bakterienherde sind beispielsweise Warmwasserleitungen, Wasserhähne, Zierbrunnen, Duschköpfe, Whirlpools, Luftbefeuchter und Klimaanlagen, die während einer gewissen Zeit nicht gebraucht werden. Auch Dichtungen aus Gummi oder natürlichen Fasern, Verkalkungen von Leitungen, Duschköpfen und Hähnen können Bakterienherde sein.
Potenziell tödlich
Gefährlich wird es dann, wenn die Anzahl der Legionellen- Bakterien den Richtwert von 1000 KBE pro Liter übersteigt. Laut dem Bundesamt für Gesundheit besteht ab diesem Wert ein Gesundheitsrisiko. Vor allem Raucher oder Personen mit einem geschwächten Immunsystem sind anfällig auf diese Erkrankung, die zunächst ähnliche Symptome wie bei einer gewöhnlichen Erkältung aufweist, im späteren Verlauf aber zu einer schweren Lungenentzündung führen kann. Eine mildere Form dieser Krankheit ist das Pontiac-Fieber. Die Ansteckung erfolgt über Aerosole, somit beim Einatmen von staubfeinen Wassertröpfchen. Pro Jahr sterben in der Schweiz trotz Antibiotika-Behandlung durchschnittlich 9 bis 25 Erkrankte, das sind 5 bis 10 Prozent. Verglichen mit der Sterberate der Grippe-Patienten – jährlich bis zu 1500 Todesfälle – erscheint diese Zahl zwar klein, dennoch lässt sich dieses Risiko vermeiden.
Das Dilemma der Hoteliers
Betreiber von Hotels und Bäderanlagen finden sich oft in einer Zwickmühle: Sie sind für den Unterhalt und die Sicherheit der Installationen, die sie ihren Gästen zur Verfügung stellen, verantwortlich. Das Auftreten eines oder mehrerer Fälle von Legionellose – oder auch nur der Verdacht darauf – kann den Ruf eines Hauses oder der ganzen Tourismusbranche schädigen. Zwar ist in der Schweiz die Untersuchung des Wassers auf Legionellen nicht obligatorisch, einem Hotelbetrieb kann aber Fahrlässigkeit vorgeworfen werden, wenn er nicht ein Wartungsprogramm zur Legionellen-Bekämpfung nachweisen kann. Dieser Unterhalt verursacht Kosten-, Arbeits- und Personalaufwand, was sich in der Betriebsrechnung der Hotels niederschlägt. Deshalb ist richtiges Wassermanagement entscheidend, um dieses Problem effizient in den Griff zu bekommen.
Was kann man gegen Legionellen tun?
Es gibt eine Reihe von Massnahmen, die man als Hotelbetreiber oder als Kunde ergreifen kann, um das Legionellen- Risiko zu minimieren. Das Wichtigste ist zu wissen, dass Legionellen-Bakterien im Wasser von über 55° C und unter 20° C nicht überlebensfähig sind und dass die Kontamination über feine Wassertröpfchen erfolgt. Das Bundesamt für Gesundheit stellt eine Checkliste für Betreiber von Hotels und anderer vorübergehender Aufenthalts- und Übernachtungsorte bereit. Es handelt sich um Empfehlungen, die von der European Working Group for Legionella Infections (EWGLI) herausgegeben werden. In einem Auszug sind nachfolgend einige Punkte aufgezählt, die relativ einfach und ohne Umbauten umzusetzen sind. Hingegen sind weitere Massnahmen im Rahmen von Kontroll- und Wartungsarbeiten von einem Sanitärspezialisten vorzunehmen. Empfehlungen, die von der European Working Group for Legionella Infections (EWGLI) herausgegeben werden. In einem Auszug sind nachfolgend einige Punkte aufgezählt, die relativ einfach und ohne Umbauten umzusetzen sind. Hingegen sind weitere Massnahmen im Rahmen von Kontroll- und Wartungsarbeiten von einem Sanitärspezialisten vorzunehmen.
– Permanente Zirkulation des Warmwassers mit einer Temperatur zwischen 55 und 60º C.
– Kaltwassertemperatur im Kreislauf auf unter 20° C halten.
– Wöchentliches Aufdrehen von Wasserhähnen und Duschen in nicht gebrauchten Zimmern während mehrerer Minuten und systematisch vor der Belegung durch einen Gast.
– Entfernen von Kalkrückständen an Duschköpfen und Hähnen.
– Inspektion, Reinigung und Desinfektion der Wassererwärmer und Kaltwasserzisternen mit einer Lösung von 50 mg/l Chlor, mindestens 1-mal pro Jahr.
– Regelmässige Reinigung und Desinfektion der Kühltürme und Airconditioner-Systeme mindestens 2-mal jährlich, der Wasserfilter mindestens alle 3 Monate.
– Regelmässige Kontrolle und Dokumentation aller erhobenen Daten (Temperaturen, Chlorkonzentrationen etc.) durch die Hotelleitung.
Verhaltenstipps für Hotelgäste und -betriebe
Theoretisch sollten Hotelgäste vor der Benützung der Armaturen der Waschbecken, der Duschen oder Badewannen aufdrehen und das Wasser einige Minuten lang laufen lassen, um die Bakterien aus den Leitungen zu spülen. Dies gilt insbesondere für schlecht ausgelastete Hotels mit Zimmern, die über mehrere Wochen unbenutzt bleiben. In der Praxis jedoch darf der Gast erwarten, dass die Mitarbeitenden des Hotels diese Arbeiten vor der Zimmerbelegung erledigen. Dabei sollten sie die Wasserdämpfe aber auf keinen Fall einatmen und nicht vergessen, die WC-Spülung zu betätigen, um das Wasser im Spülkasten zu erneuern. Am besten tun sie das mit angehaltenem Atem und lassen das Wasser im geschlossenen Badezimmer laufen. Falls die Ventilation nicht automatisch angeht, manuell einschalten.
Sanitärlösungen für effizientes Wassermanagement und Kosteneinsparungen
Stehen ohnehin Sanierungen oder Neubauten an, lohnt es sich, den Einsatz von technischen Lösungen wie die von Franke Washroom Systems in Betracht zu ziehen, welche die oben genannten Massnahmen automatisch ausführen. Sanitärinstallateure und -spezialisten kennen den Anbieter und seine Produkte. Beispielsweise lassen sich bestehende Armaturen mit einer elektronisch gesteuerten Hygieneeinheit erweitern, die über die automatischen Zusatzfunktionen «thermische Desinfektion» und «Hygienespülungen » verfügt: Die Erhitzung des Wassers auf 70° C tötet Bakterien ab, während das abgestandene Wasser in den Leitungen regelmässig abgelassen wird. Die gleichen Hygienefunktionen besitzt auch das Wassermanagementsystem «Aqua 3000 open» von Franke, das beliebig viele Sanitärarmaturen zentral steuern und verwalten kann. Seine Integrierbarkeit in ein bestehendes Gebäudemanagementsystem dürfte für Hotel- und Anlagebetreiber als Nachrüst-Lösung interessant sein. Bei Neubauten oder Totalsanierungen lässt sich dieses Sanitärsystem natürlich von Grund auf planen. «Wegen Legionellen schliessen zu müssen, wäre für jeden Betrieb der Super-Gau», sagt Stefan Anselm, Betriebsleiter der Inhaberfirma des im Juni 2013 eröffneten Wasserparks Splash & Spa Tamaro in Rivera (TI). Aus diesem Grund setzt auch er auf «Aqua 3000 open» von Franke. Dieses stellt die Balance her zwischen Ökologie und Ökonomie sowie zwischen Planung und Betrieb: Es minimiert den Wasser- und Energieverbrauch im Gebäude, gleichzeitig ist die Wasserhygiene gewährleistet.
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Eine andere Methode ist Desinfektion des Wassers mit Hilfe von Chlordioxid.
Hierbei bietet sich die Anwendung des TwinOxide-System besonders an.
http://www.prominent.com.br/Portaldata/1/Resources/_transfer/-2008/Chlorine_Dioxide_for_controlling_Legionaire_Disease.pdf
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